Donnerstag, 14. April 2011
Neue aktivierende Therapiekonzepte beim Parkinson-Syndrom
Gut besuchter Informationsnachmittag
Mittwoch, 26. Mai 2010
Was ist Parkinson?
Was ist Parkinson?
Die parkinsonsche Krankheit (Morbus Parkinson) ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Erste Anzeichen treten meist im mittleren Lebensalter auf. Dabei kommt es zur Zerstörung von Nervengewebe im Gehirn, das folglich den Botenstoff Dopamin nicht ausreichend produziert und speichert.
Welche Symptome treten auf?
Im Laufe der Erkrankung treten beispielsweise folgende Symptome auf:
Zittern an Händen und Füßen (Tremor)
Muskelsteifheit (Rigor)
Verlangsamte Bewegung (Bradykinese, Akinese)
Starre Gesichtsmimik
Gleichgewichtsstörungen
Starthemmung beim Gehen
Gebückte einseitige Körperhaltung
Vegetative Störungen wie beispielsweise vermehrter Harndrang, Kreislaufschwäche oder Verstopfung
Psychische Symptome wie zum Beispiel niedergeschlagene Stimmung, Antriebsmangel oder Freudlosigkeit
Insgesamt zeigt sich: Will der Betroffene sich ruhig halten, zittert er, will er sich bewegen, fällt es immer schwerer.
Wann hilft Physiotherapie?
Es ist bekannt, dass bei Parkinson die ersten Veränderungen im Nervensystem schon etliche Jahre vor den ersten Symptomen, also vor den typischen Bewegungsstörungen auftreten.
# Physiotherapie fördert die Beweglichkeit und vermindert Gelenkversteifungen in fortgeschrittenem Stadium.
# Physiotherapie kann helfen, wenn Sie Unsicherheit und Angst beim Gehen verspüren.
# Physiotherapie in Form von Gangschule und Laufbandtherapie fördert Flüssigkeit und Schrittgeschwindigkeit zum Beispiel über optische und rhythmische Reize. Der Physiotherapeut trainiert mit Ihnen, unter anderem Startschwierigkeiten beim Losgehen zu vermeiden oder zu reduzieren.
# Physiotherapie fördert die Bewegungsinitiierung und -ausführung aufgrund vermehrter Steifigkeit. Der Physiotherapeut trainiert mit Ihnen Alltagsbewegungen, Stützaktivitäten und Reaktion wie zum Beispiel beim Drehen im Bett, Aufstehen und Hinsetzen.
Möglichkeiten der Physiotherapie bei Parkinson
Physiotherapie bei Parkinson ist eine Regelleistung der gesetzlichen Krankenversicherungen in der ambulanten Versorgung und ist im Heilmittelkatalog festgelegt. Der Physiotherapeut behandelt auf der Grundlage einer ärztlichen Verordnung.
Was erwartet den Patienten?
Der Physiotherapeut wendet auf der Basis der ärztlichen Diagnose und seiner physiotherapeutischen Befunderhebung das geeignete Heilmittel im Hinblick auf das Therapieziel an.
Bei Parkinson können in der Regel folgende Heilmittel vorrangig zur Anwendung kommen:
Spezielle Krankengymastik für die behandlung des zentralen Nervensystems (KG-ZNS)
Krankengymnastik (KG)
Ergänzende Heilmittel können desweiteren eingesetzt werden:
Kältetherapie (KT)
Wärmetherapie (WT)
Behandlungsziele in der Physiotherapie bei Parkinson sind:
Förderung und Verbesserung der Beweglichkeit, der Koordination und des Gleichgewichts
Regulierung der Muskelspannung
Vermeidung von Versteifungen
Förderung von Ausdauer, Kraft und Belastbarkeit
Aktive Teilhabe am Leben
Maßnahmen und Effekte innerhalb der Physiotherapie:
Nach einer Studie konnte beim gleichzeitigen Training von Kraft und Gleichgewicht die Kraft um 50% und das Sturzrisiko um 15% gesenkt werden.
( Studie Hirsch MA, Tool T, Maitland CG, Rider RA. Theeffects of balance training and high-intensity resistance training onpersons with idiopathic Parkinson disease. Arch Phys Med Rehabil 2003; 84;1109-17.)
Ein hochfrequentes Trainieren von Ausfallschritten (repetitives Training) ermöglicht einen schnelleren Start, längere Schritte und ein zügiges Gehen.
Üben von Alltagsbewegungen
Anleitung und Training mit Hilfsmitteln
Beratung und Anleitung der Angehörigen